Reifegrad_Maer/Apr

018 REIFE GRAD Freizeit & Reisen Fotos: stock.adobe.com: 1 Michael, 2 patricia, 3 Noradoa, 4 demerzel21 Die Tempel von Abu Simbel liegen wenige Kilometer von der sudanesi- schen Grenze entfernt ganz im Süden Ägyptens. Die nächste Stadt, Wadi Halfa, gehört schon zum Nachbar- staat. In der Nähe des zweiten Kata- raktes, einer natürlichen Schwelle im Flussbett des Nils, ließ der Pharao Ramses II. eine Tempelanlage errich- ten. Der Pharao gilt heute als einer der bekanntesten Pharaonen des alten Ägypten. Immerhin rangiert er mit einer Regierungszeit von 66 Jah- ren ziemlich weit oben in der Liste der am längsten amtierenden Staats- oberhäupter der Welt. Außerdem war die Geschichte der Wiederentde- ckung seines Grabes im späten 19. Jahrhundert recht spektakulär – und der Transport der Mumie wurde zu einem späten Trauerzug. In den großen Reigen der Bautätig- keit von Ramses II. gehören neben einer kompletten neuen Hauptstadt im Nildelta und einer Palastanlage in Theben auch die Tempelanlage von Abu Simbel. Die Lage des Tempels am zweiten Katarakt ist nicht zufällig gewählt. Diese Stromschnellen waren für Schiffe schlecht zu passieren und hier befanden sich meistens Grenzen der einzelnen Königreiche. So auch an diesem speziellen Katarakt, an dem das Reich Ramses II. seine südli- che Grenze hatte – wie heutzutage auch das moderne Ägypten. Der Tempel, den Ramses hier errich- ten ließ, hatte also nicht nur religiöse Bedeutung, sondern stellte auch eine politische Ansage an das benach- barte Nubien dar: Damit wurde die Macht und Überlegenheit des Phara- onenreiches demonstriert. Zu diesem Zweck wurden vier monolithische Skulpturen aus dem Felsgestein her- ausgemeißelt, die rechts und links den Eingang flankieren. Dadurch ent- stand die sehr typische Form, die auch noch heute Gäste aus nah und fern anzieht. Eine zusätzliche Beson- derheit besitzt der Große Tempel in Abu Simbel: Zweimal im Jahr beleuch- tet die Sonne die Statuen, die im Allerheiligsten des Tempels an Auf den Spuren des Welterbes Tempel von Abu Simbel Auch wenn sie etwas abseits der touristischen Hauptrouten Ägyptens liegen, so gehören die Tempelanlagen von Abu Simbel mit zu den wichtigsten Fremdenver- kehrszielen in dem nordafrikanischen Land. Erbaut im 13. Jahrhundert vor Chris- tus, wurde die Anlage vor 60 Jahren spektakulär versetzt. 1

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