Reifegrad_Maer/Apr

Freizeit & Reisen REIFE GRAD 019 Bauzeit: 13. Jh. v. Chr. Kategorie: Tempelanlage Stadt: nahe Wadi Halfa Land: Ägypten Bauherr: Ramses II. Welterbe seit: 1979 Infobox Tempel von Abu Simbel dessen Rückwand stehen. Allerdings geschieht das nicht zur Tagundnacht- gleiche sondern im Oktober und im Februar. Über die Jahrhunderte gerieten die Tempel in Vergessenheit. Erst im frü- hen 19. Jahrhundert entdeckte ein Schweizer Forscher die Anlage wie- der – sie war weitestgehend durch eine Sanddüne verdeckt. Es dauerte fast ein Jahrhundert, bis die kom- plette Fassade des Großen Tempels vom Sand befreit und gegen Einsturz gesichert war. Eine weitere Bedrohung kam für das Bauwerk in der Mitte des 20. Jahrhun- derts allerdings nicht von der Wüste sondern vom Nil. Der sollte auf Höhe des ersten Katarakts aufgestaut wer- den. Der Assuan-Hochdamm lässt den Nil hier zum Nasser-See werden, der bis in den Sudan hineinreicht. Das Wasser überflutet die histori- schen Standorte der Tempelanlagen von Philae, Kalabscha und eben Abu Simbel. In der Planungsphase des Staudamms wurde deshalb zunächst das komplette Gebiet zwischen Assuan und dem Sudan dokumen- tiert. Später kam es zu mit einem weltweiten Gemeinschaftsprojekt zu einer spektakulären Rettungsaktion für die komplette Tempelanlage: Nach schwedischen Plänen wurde das Felsmassiv zunächst durch zahl- lose Löcher mit Kunstharz verstärkt. Anschließend wurde es mit einer Seil- säge in 1036 Blöcke zersägt, die zwi- schen sieben und 30 Tonnen wogen. Diese Blöcke wurden dann etwa 180 Meter nordwestlich und rund 64 Meter über dem bisherigen Standort wieder zur Tempelanlage zusammen- gefügt. Das Innere der Tempel hängt dabei an großen Stahlbetonkuppeln, die äußerlich mit Geröll des ursprüng- lichen Felsen verkleidet wurde. Dabei wurde besonders auf die exakte Aus- richtung des Tempels geachtet, um unter anderem das „Sonnenwunder“ weiterhin zu ermöglichen. Für die gesamte Rettungsaktion wurden fünf Jahre benötigt. Die UNESCO setzte die Ramses-Tem- pelanlage 1979 auf die Liste des Welt- kulturerbes. Die Organisation war bereits an der Dokumentation und der Rettung des Tempels vor dem Stausee beteiligt. Sie würdigt damit den Komplex von Abu Simbel zum einen als Zeugnis menschlichen kre- ativen Schaffens. Außerdem sei die Tempelanlage ein einzigartiges Denk- mal der kulturellen Tradition einer verschwundenen Zivilisation. Als drittes Merkmal, das dem Tempel den Platz auf der Liste sicherte, nennt die UNESCO er sei „ein außerge- wöhnliches Beispiel eines architekto- nischen Ensembles, das eine bedeu- tende Phase der menschlichen Geschichte repräsentiert.“ Die UNESCO würdigt die Tempelanlage von Abu Sim- bel als „einzigartiges Zeug- nis menschlichen kreativen Schaffens.“ 2 3

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