Reifegrad_Maer/Apr

Gesundheit &Medizin 028 REIFE GRAD Fotos: stock.adobe.com 1 Albachiaraa, 2 alco81 In der Übergangszeit zwischen Winter und Sommer hat der Organismus tüchtig mit der Wet- teränderung zu tun. Dazu kommen die ständig geänderten Lichtverhältnisse, die den Schlaf- Wach-Rhythmus ordentlich durchschütteln. Und dann wird noch die Zeit umgestellt. Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät? Wenn man morgens wie zerschlagen aus dem Bett aufsteht – oder eigent- lich viel lieber liegen bleiben möchte – dann spürt man am eigenen Leibe, was der Körper nebenher an Anpas- sungsleistung so vollbringt. Und man macht vielleicht die Erfahrung: Frü- her hätte ich so etwas vielleicht locker weggesteckt. Der Körper ist eigentlich ein Anpas- sungskünstler. Das steckt tief in den Genen und sorgt dafür, dass Menschen sich in den unterschied- lichsten Zonen ausbreiten konnten. Mit einer Sache kommen Menschen aber offenbar nicht so gut klar: Mit der im Jahr ständig wechselnden Tageslänge. Im Sommer kann ein Tag in unseren Breiten knapp 17 Stunden dauern, im Winter sind es nur sieben. Gerade in der Zeit rund um den Früh- lingsanfang ist es fast täglich merkbar, wie es morgens immer früher hell wird. Das bringt unseren bio- logischen Rhy t h - mus durcheinander. Viele Menschen, besonders sensible, schlafen in die- ser Zeit sehr schlecht, sind dafür dann tagsüber müde und abgeschla- gen – die Frühjahrsmüdigkeit. Ende März kommt dann noch eine menschengemachte Änderung hinzu: Die Zeitumstellung soll zwar in den kommenden Jahren abgeschafft wer- den, aber bis es soweit ist, verschaf- fen wir dem Körper einen „Jet-Lag“, als würden wir über Nacht in eine andere Zeitzone fliegen. Nun kann man ja an den äußeren Gegebenheiten wie Tageslänge oder Zeitumstellung nicht viel ändern. Man kann sich allerdings darauf ein- stellen, dass diese Umstellungen kommen – und eigene Strategien ent- wickeln, wie man damit am besten zurecht kommt. Dabei sollte man bedenken, dass neben den äußeren Umständen auch viel an inneren Fak- toren liegt. Wenn man schon mit dem Gedanken ins Bett geht: „Das wird wieder eine lange Nacht“, dann kann das zur selbsterfüllenden Prophezei- ung werden. Die Gedanken drehen sich darum, dass man nicht einschla- fen kann, der Blick geht immer wie- der zur Uhr. Hilfe kann in ganz unterschiedli- cher Form kommen. Rituale helfen bei dem einen, der andere schwört auf die beruhigende Wirkung von ätherischen Ölen. Wieder andere mögen sanfte Klänge oder lesen noch ein paar Seiten im Buch. Wich- tig ist: Zur Ruhe kommen, schlechte Gedanken verbannen. Längere Helligkeit, Umstellung der Uhren – die biologische Uhr hat derzeit viel zu kämpfen. Oft sind Schlafstörungen die Folge. 1

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