Reifegrad_Maer/Apr

Kunst & Kultur 042 REIFE GRAD Fotos: dko | 1 foto-select - stock.adobe.com Es gehört zu den ältesten noch bestehenden Sozial- einrichtungen der Welt: Das Heiligen-Geist-Hospi- tal ist Denkmal, Seniorenheim, Veranstaltungshal- le und Geschichtszeuge in einem. Viele Lübecker lieben das Haus am Koberg, weil sie wissen, dass hier etwas Gutes geschaffen wurde. Hier wurde al- ten und kranken Menschen geholfen. Der Grund, warum im hohen Mittelalter, kaum 100 Jahre nach der Stadtgründung, das Heiligen-Geist-Hospital ge- gründet wurde, war eigentlich Furcht: Die Furcht der Kauf- leute, nach dem Tod im Fegefeuer zu landen. Deshalb stell- ten sie sicher, dass sie gute Taten vollbrachten und dass es Menschen gab, die nach dem Tod für ihre Seelen beteten. Das alles führte dazu, dass – nicht nur in Lübeck – Versor- Eine Institution für die Ärmsten Heiligen-Geist-Hospital gungseinrichtungen für ältere und bedürftige Menschen eingerichtet wurden. Gestiftet wurde das Hospital bereits ein halbes Jahrhundert vor der Errichtung des Gebäudes. Der Rigakaufmann Bertram Morneweg war einer der Mit- begründer des aus der Stiftung hervorgegangenen Hospitals. Dominant ist heute immer noch die Querhalle direkt am Ein- gang, eigentlich eine dreischi ge gotische Hallenkirche mit einem verlängerten Mittelschi : Das ist die lange Halle, für die meisten Besucher das eigentliche Heiligen-Geist-Hos- pital. Ursprünglich war die Mauer zwischen Querhalle und Langhalle nicht vorhanden, damit die Bewohner dem Got- tesdienst in der Kirche folgen konnten. Das Heiligen-Geist-Hospital lebte – und lebt immer noch – von den Einnahmen seiner Ländereien. Verschiedene Höfe, wie Krumbek und Behlendorf, gehören demHospital. In der 1

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