Honig
ein vielseitiger Rohstoff

Es war der süße Honig, der die Menschen dazu brachte, sich Bienen zu halten. Und der Honig, von den Bienen in Kleinarbeit zusammengetragen und von den Menschen in Handarbeit gewonnen, sorgt nicht nur dafür, dass Speisen süß werden – Honig ist ein vielseitiger Rohstoff.

Schon in der Bibel findet sich Honig als äußerst erstrebenswertes Lebensmittel. Immerhin sollen im Gelobten Land Milch und Honig fließen. Bevor Zucker aus Rüben industriell hergestellt wurde, war Honig oft der einzige Süßstoff.

Es gibt viele unterschiedliche Honigarten, in der Regel achten die Imker darauf, dass ihre Bienen möglichst sortenreinen Honig sammeln. Das gelingt nicht immer, deswegen sind gewisse Anteile von fremdem Honig von den Lebensmittelbehörden erlaubt. Diese unterschiedlichen Honigarten unterscheiden sich im Geschmack, in der Konsistenz und im Aussehen – und verschiedene Honigarten haben unterschiedliche Anwendungsbereiche. Das geht vom herben Kastanienhonig bis zum cremigen, milden Rapshonig.

Deutscher Honig ist in der Regel durch das spezielle Glas und einen entsprechenden Aufdruck auf dem Etikett erkennbar.

In der Naturheilkunde wird Honig auch als Heilmittel benutzt. Allerdings darf in Deutschland nicht mit der Heilwirkung von Lebensmitteln geworben werden. Auf jeden Fall ist die konservierende und entzündungshemmende Wirkung des Honigs bekannt. Das macht den Honig zum beliebten Hausmittel bei Husten und Heiserkeit. 

Für Licht, Haut und Haar: Wachs und Honig

Bienen liefern nicht nur ein beliebtes Lebensmittel. Viele Bereiche lassen sich von den kleinen Tieren beliefern. 

Wenn vor Jahrhunderten die Bienen hoch geschätzt wurden, dann liegt es nicht nur daran, dass sie als sprichwörtlich fleißig gelten. Die Menschen benötigten den Bienenwachs für Kerzen. Zusammen mit Salz und Tuchen war Bienenwachs eine wichtige Ware der Hansekaufleute. Denn in den Kirchen und Klöstern wollte man auf den Altären keine Tranlämpchen sehen. Heute wird Bienenwachs in der Lebensmittelindustrie eingesetzt, um beispielsweise zu verhindern, dass Gummibärchen zusammenkleben.

Dass man die Bienen auch für die äußeren Reize einspannen kann, hat schon eine der berühmtesten Schönheitsköniginnen erkannt. Cleopatra war eine der ersten Beauty-Influencerinnen und von ihr ist überliefert, dass sie täglich ihr Gesicht mit Honig pflegte. Noch heute sind lauwarme Honigmasken in Ägypten ein beliebter Feuchtigkeitsspender für das Gesicht. Spröde Haut wird wieder weich, Lippen elastisch. Als besonders wohltuend für Haut und Haar gilt Gelée Royale, der Futtersaft, der aus normalen Bienenlarven Königinnen macht. Eine tatsächliche Wirkung konnte allerdings nicht nachgewiesen werden – Menschen sind eben keine Bienenlarven.

Honig und Honigprodukte finden sich in vielen Kosmetikprodukten – ob Shampoo oder Seife, gern tauchen sie zum Nachweis der besonderen Exklusivität auf. In der Naturkosmetik wird gern auf diesen Saft zurückgegriffen. Einige Kosmetikhersteller untersützen in Pilotprojekten die Ausbildung von Hobbyimkern.

 

 

 

Photo Credit: shutterstock  731434465, 2 269700524, 3 351385931, 4 769659850

Schreiben Sie einen Kommentar