Denkmal
Drehtür

Zwei Männer in Unterhemd und schlabberiger Hose, die sich irgendwie im Kreise drehen: In der Breiten Straße in Lübeck, etwas versteckt zwischen Geschäftshäusern, steht eine Plastik, die die Vergeblichkeit mancher sozialen Kontakte in der modernen Zeit erahnen lässt. Geschaffen hat die Plastik der Künstler Waldemar Otto Anfang der 1980er-Jahre. Das Bronzestandbild des Worpsweder Bildhauers war ursprünglich Teil einer Ausstellung in der nahegelegenen Katharinenkirche. Sie fand dann den Weg aus der Retrospektive in die untere Breite Straße.

Waldemar Otto wurde 1929 in Petrikau in Polen geboren, studierte in der unmittelbaren Nachkriegszeit an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin Bildhauerei. Sein wichtigster Dozent war dabei Alexander Gonda, dessen Meisterschüler er 1952 wurde. 1973 erhielt Otto einen Ruf als Professor an die Hochschule für Gestaltung in Bremen. Dort unterrichtete er bis zur Emeritierung 1994. Er siedelte kurz nach der Ernennung zum Professor in das Künstlerdorf Worpswede um, wo er heute noch lebt.
Die Plastik „Drehtür“, die einzige Plastik Ottos in Lübeck, entstand 1983. Zwei identische Plastiken stehen in Frankfurt am Main und in Neckarsulm. Zwei Männer, einer leicht vornübergebeugt und mit mürrischem Gesichtsausdruck, der andere aufrecht, gehen durch eine Drehtür, wobei beide einander nicht registrieren. Die skeptische Haltung zur den tretmühlenhaften Alltagsmühen moderner Menschen zeigt sich auch in anderen Skulpturen des Künstlers, die sich vor allem in Bremen befinden.
1987 war in der Lübecker Katharinenkirche eine Skulpturenausstellung mit Werken Waldemar Ottos zu sehen. Der damalige Leiter des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte, Gerhard Gerkens, erwarb zu dieser Gelegenheit diese Skulptur. Seit dieser Erwerbung steht die Plastik „Drehtür“ an ihrem jetzigen Platz an der Einmündung der Beckergrube in die Breite Straße. Eine Erläuterung ist nicht an der Plastik angebracht1987 war in der Lübecker Katharinenkirche eine Skulpturenausstellung mit Werken Waldemar Ottos zu sehen. Der damalige Leiter des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte, Gerhard Gerkens, erwarb zu dieser Gelegenheit diese Skulptur. Seit dieser Erwerbung steht die Plastik „Drehtür“ an ihrem jetzigen Platz an der Einmündung der Beckergrube in die Breite Straße. Eine Erläuterung ist nicht an der Plastik angebracht

Info

Was: Bronze-Plastik

Straße: Breite Straße

Stadt: Lübeck

Von: Waldemar Otto

Über: Gerhard Gerkens

Seit: 1983 / 1987

Schreiben Sie einen Kommentar