Genuss – Etwas, was man nicht muss,
sondern möchte

Den Norddeutschen wird gemeinhin eine eher protestantische Haltung zum Genuss nachgesagt. Im pragmatisch-nüchtern abwägenden Hanseaten schlummert scheinbar wenig vom Genussmenschen süddeutscher Prägung. Dabei hat der Norden viel zu bieten, was es zu genießen lohnt.
Angefangen natürlich von dem frischen Fisch, den es an der Küste in guter Qualität in nahezu unübersehbarer Vielfalt gibt. Und in Sachen Fisch und Meerestieren macht den Norddeutschen kaum jemand etwas vor. Aber eine echte Genuss-Tradition für Fisch? Die gibt es nur in Ansätzen.
Dabei ist Genuss eigentlich ganz einfach: Man muss sich nur von dem Gedanken lösen, dass etwas nützlich sein muss, sondern darf sich einfach darauf freuen. Das geht am besten, wenn die Produkte, die man genießt, von guter Qualität sind. Es muss nichts Kompliziertes sein, manchmal ist das Einfache das Besondere, das es zu genießen lohnt.
In einer kleinen Reihe wollen wir Ihnen in den nächsten Heften Dinge vorstellen, die sich besonders für’s Genießen eignen.

Das ist vielleicht auch eines der Geheimnisse des Genusses: Dass man es bewusst tut. Es ist eben nichts Nützliches, sondern etwas Schönes. Hier hilft viel nicht viel.

Natürlich haben wir uns dabei an den klassischen Genussthemen orientiert – wir fangen mit einem der ältesten Genussmitteln der Welt an: Wein hat eine lange Tradition. Unzählige Sprichwörter drehen sich um das Schöne, aber auch das Gefährliche im Wein.
Und das ist vielleicht auch eines der Geheimnisse am Genuss: Dass man es bewusst tut. Es ist eben nichts Nützliches, sondern etwas Schönes. Hier hilft viel nicht viel, sondern weniger ist manchmal mehr. Wenn man das Wenige wertschätzt und bewusst genießt, kann man auch mit einem kleinen Geldbeutel viel genießen.
Es gibt eine Gruppe von Menschen, die das Genießen zur Kunst erhoben haben, die Hedonisten. Mit dem Zitat eines der ganz Großen der Zunft, Oscar Wilde, endet diese Betrachtung über den Genuss: „Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden.“

 

Photo credits: stock.adobe.com: Artem Shadrin

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