Wer hat an der Uhr gedreht?
Ist es wirklich schon so spät?

In der Übergangszeit zwischen Winter und Sommer hat der Organismus tüchtig mit der Wetteränderung zu tun. Dazu kommen die ständig geänderten Lichtverhältnisse, die den Schlaf-Wach-Rhythmus ordentlich durchschütteln. Und dann wird noch die Zeit umgestellt.

Wenn man morgens wie zerschlagen aus dem Bett aufsteht – oder eigentlich viel lieber liegen bleiben möchte – dann spürt man am eigenen Leibe, was der Körper nebenher an Anpassungsleistung so vollbringt. Und man macht vielleicht die Erfahrung: Früher hätte ich so etwas vielleicht locker weggesteckt.
Der Körper ist eigentlich ein Anpassungskünstler. Das steckt tief in den Genen und sorgt dafür, dass Menschen sich in den unterschiedlichsten Zonen ausbreiten konnten. Mit einer Sache kommen Menschen aber offenbar nicht so gut klar: Mit der im Jahr ständig wechselnden Tageslänge. Im Sommer kann ein Tag in unseren Breiten knapp 17 Stunden dauern, im Winter sind es nur sieben.
Gerade in der Zeit rund um den Frühlingsanfang ist es fast täglich merkbar, wie es morgens immer früher hell wird. Das bringt unseren biologischen Rhythmus durcheinander. Viele Menschen, besonders sensible, schlafen in dieser Zeit sehr schlecht, sind dafür dann tagsüber müde und abgeschlagen – die Frühjahrsmüdigkeit.
Ende März kommt dann noch eine menschengemachte Änderung hinzu: Die Zeitumstellung soll zwar in den kommenden Jahren abgeschafft werden, aber bis es soweit ist, verschaffen wir dem Körper einen „Jet-Lag“, als würden wir über Nacht in eine andere Zeitzone fliegen.

Längere Helligkeit, Umstellung der Uhren – die biologische Uhr hat derzeit viel zu kämpfen. Oft sind Schlafstörungen die Folge.

Nun kann man ja an den äußeren Gegebenheiten wie Tageslänge oder Zeitumstellung nicht viel ändern. Man kann sich allerdings darauf einstellen, dass diese Umstellungen kommen – und eigene Strategien entwickeln, wie man damit am besten zurecht kommt. Dabei sollte man bedenken, dass neben den äußeren Umständen auch viel an inneren Faktoren liegt. Wenn man schon mit dem Gedanken ins Bett geht: „Das wird wieder eine lange Nacht“, dann kann das zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Die Gedanken drehen sich darum, dass man nicht einschlafen kann, der Blick geht immer wieder zur Uhr.
Hilfe kann in ganz unterschiedlicher Form kommen. Rituale helfen bei dem einen, der andere schwört auf die beruhigende Wirkung von ätherischen Ölen. Wieder andere mögen sanfte Klänge oder lesen noch ein paar Seiten im Buch. Wichtig ist: Zur Ruhe kommen, schlechte Gedanken verbannen.

Was uns den Schlaf vermiest

Es sind nicht nur die äußeren Umstände, die den Schlaf stören. Auch vieles in unserem täglichen Leben sorgt dafür, nachts wach zu bleiben.

Zu warmes Schlafzimmer
Der Körper senkt während des Schlafes die Temperatur ab. Das hilft, Energie zu sparen und sorgt für eine Muskelentspannung. Wenn man in einem zu warmen Zimmer schläft, versucht der Körper, dagegenzuhalten. Meistens wird eine kühle Stelle im Bett gesucht. Ergebnis: Man wühlt die halbe Nacht und wacht erschöpft auf. Lieber die Heizung ausschalten und vorher das Zimmer lüften.

Bildschirme und Lichtlein
Abends ein Buch lesen – gut. Aber nicht am Bildschirm! Denn das helle Licht von Handy oder Tablet signalisiert den Neuronen: Es ist Tag! Aufwachen! Deswegen ist es kontraproduktiv, „noch mal eben“ etwas am Handy zu lesen. Ebenso wenig hilfreich sind die Lichter, die im Schlafzimmer sind: Vom Wecker, der Steckerleiste oder irgendwelchen Ladegeräten blinken, leuchten und strahlen Lichter.

Auspowern
Unser Leben ist häufig sehr hektisch. Da möchte man gern – knips – den Schalter ausdrehen und schnell schlafen. Aber das funktioniert nicht. Wenn man bis kurz vor dem Einschlafen gearbeitet, Sport gemacht oder Konflikte gewälzt hat, dann sind Körper und Geist im Leistungsmodus. Es empfiehlt sich daher immer, in der Zeit vor dem Ins-Bett-Gehen zur Ruhe zu kommen.

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