Martensmann
Eine Tradition lebt weiter

Im November ist er von Lübeck nach Schwerin unterwegs: Was ursprünglich ein Geschenk oder eine Abgabe der Hansestadt Lübeck an den mecklenburgischen Herzog war, ist jetzt eine beliebte Tradition.

Seit wann es den Brauch gibt, weiß man nicht: Jedes Jahr rund um den Martinstag fuhr ein Lübecker Ratsdiener über Schönberg und Rehna nach Schwerin,um dort ein Fass Wein zu überbringen. Ob als Gabe für gute Nachbarn oder als pflichtschuldige Abgabe, ist im Dunkel der Geschichte verloren gegangen.
Nicht verloren ging die Tradtition: Nach deren Abschaffung im 19. Jahrhundert lebte sie 1991 wieder auf. Die Stiftung Mecklenburg regte über den gebürtigen Lübecker Björn Engholm an, die alte lübeckisch-mecklenburgische Verbindung wieder aufleben zu lassen. Und so fährt jedes Jahr der Martensmann an dem Wochenende, das dem Martinstag am nächsten ist, von Lübeck über Schönberg und Rehna nach Schwerin. Nur das Fass Wein bekommen nicht mehr die mecklenburgischen Herzöge, das wird vorher von den Schaulustigen gründlich probiert.

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