Kleine, aktive Mitbewohner für Haus und Garten
Es gibt über 2000 Nagetierarten. Es werden jedoch nicht alle Arten als Haustier gehalten. Kaninchen, Meerschweinchen und Chinchillas findet man oft als Heimtiere. Auch wenn es sich um Kleintiere handelt, darf der Zeitaufwand nicht unterschätzt werden – denn auch Kleinvieh macht Mist. Das A und O bei der Haltung von Nagetieren: viel Platz und Gesellschaft.
Kaninchen und Meerschweinchen
Beide Nagerarten haben in der Haltung und Pflege einiges gemeinsam. Sie benötigen in etwa 2 Quadratmeter pro Tier. Kaninchen hoppeln in der Wildbahn mehrere Kilometer am Tag und wohnen in selbst gegrabene Tunnel unter der Erde. Meerschweinchen haben ebenfalls einen hohen Bewegungsdrang. Nur im Stall oder Käfig sitzen und fressen ist ihnen viel zu langweilig. Ob in der Wohnung, im Haus oder im Garten – Bewegung ist wichtig. Die Haltung im Freien ist am besten – ein Stall mit viel Auslauf, damit sie ihrer Natur nachkommen können. Bei Kaninchen muss beachtet werden, dass die Begrenzung ca. 40 cm in den Boden ragt. Schutz vor Witterungseinflüssen, wie Regen und Sonne muss gegeben sein sowie Schutz vor anderen Tieren. Ein großes Nagerhaus ist sehr beliebt und bietet einen Rückzugs- und Schlafort. Doch es gilt: die Haltung im Freien ist am artgerechtesten.
Der Verdauungstrakt ist bei beiden Nagern auf Rohkost eingestellt. Obst und Gemüse, wie Möhren, Äpfel sowie Futtersorten aus Rohfasern sind sehr beliebt und können jederzeit angeboten werden. Außerdem muss zu jeder Tages- und Nachtzeit Heu und Wasser zur Verfügung stehen. Hierzu einige Tipps: der Kauf eines Heu- und Strohballens ist beim Landwirt wesentlich günstiger und hält länger als aus dem Einzelhandel. Entscheidet man sich für Späne als Einstreu, sind Pferdespäne ebenfalls geeignet und wesentlich günstiger. Am besten lagert man alles in einem Schuppen. In den Sommermonaten gibt es kein günstigeres Futter als frisch gepflücktes Gras mit Löwenzahn. Auch frische Zweige von Apfelbäumen mit Blättern werden gerne gefressen und können immer angeboten werden, denn durch das Abnagen werden die Zähne abgenutzt und werden nicht zu lang. Meerschweinchen brauchen, anders als Kaninchen, eine höhere Dosis an Vitamin C – beispielsweise Paprika und Brokkoli.
Wenn Trockenfutter gekauft werden sollte, muss darauf geachtet werden, dass es zucker- und getreidefrei ist.
Keinesfalls darf ein Tier alleine gehalten werden. Meerschweinchen sind Gruppentiere und sollten möglichst in einer Gruppe von mindestens 4 gehalten werden. Egal ob Schlappohr oder Löwenmähne: sie können ohne Artgenossen ihren Charakter nicht vollständig entwickeln und brauchen daher Gesellschaft. Am besten vertragen sich Paare aus Weibchen und Männchen – kastrierte natürlich. Das Wohnhaus der Vierbeiner muss jeden Tag gereinigt werden. Gerade in den Sommermonaten ist dies besonders wichtig, damit sich keine Larven oder ähnliches einnisten können.
Chinchillas
Die pelzigen Nager haben einen hohen Anspruch von Zeit und Platz. Sie bewegen sich viel und möchten gerne einen geeigneten hohen Käfig von mindestens einem Kubikmeter. Die Größe des Käfigs erspart nicht den abendlichen Ausgang. Chinchillas sind nacht- und dämmerungsaktiv und ebenfalls gute Kletterer. Sie haben einen sehr ausgeprägten Nagetrieb – man sollte also alles in Sicherheit bringen, was schädlich ist. Die intelligenten Wesen sind keine Einzeltiere – am besten hält man zwei zusammen. Ihre Wohlfühltemperatur liegt bei 15 bis 21 Grad – im Sommer ist eine Klimaanlage nicht schlecht. Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung sind schädlich und müssen vermieden werden. Chinchillas sind sehr reine Tiere. Der Käfig muss jeden Tag gereinigt werden und sollte einen Futternapf, ein Sandbad, einige Sitzbretter und eine Trinkflasche enthalten. Die neugierigen Tiere müssen jeden Tag gefüttert werden und neben Trockenfutter benötigen sie die Vitamine aus getrockneten Kräutern getrocknetes Gemüse.
Photo credits: Fotos: stock.adobe.com: Mateusz, Happy monkey, Pavel, zcy, Eastman Arts, Eric Isselée
